Historie
Rödingsmarkt – damals und heute
Der Rödingshof befindet sich in eindrucksvoller Gesellschaft historischer Kontorhäuser, die Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind.
Hamburg, 1904 noch ohne Hochbahnviadukt an der Kreuzung Rödingsmarkt, Heiligengeistbrücke, Graskeller, Alter Wall und Großer Burstah. Im Hintergrund der, Millionenbau
Das Quartier rund um den Rödingsmarkt gilt seit jeher als historisches Herz der Kaufmannsstadt Hamburg und markiert das Eingangstor vom Hafen in die Stadt. Der Rödingsmarkt selbst ist seinem Namen zum Trotz kein Markt, sondern war bis ins 16. Jahrhundert hinein westliche Stadtgrenze. Der Name der bereits im Jahr 1251 erwähnten Straße, die ursprünglich Rodegesmarke oder Rodersmarke hieß, geht auf den damaligen Landbesitzer Rodiger Witte zurück.
Bis 1886 verlief in der Straßenmitte – dort, wo sich heute das Hochbahnviadukt Rödingsmarkt befindet – ein Fleet, zu dessen beiden Seiten Straßen und Häuser erbaut und Waren verkauft wurden. Das Quartier erinnerte mit seinem malerischen Grachtenflair an Amsterdam, bis das Fleet im Jahr 1842 nach dem Großen Brand teilweise und 1886 schließlich ganz zugeschüttet wurde. Zuvor siedelten sich hier viele Kaufleute an: Zuckerfabrikanten und Reeder ebenso wie Glas‑, Tabak- und Weinhersteller. Brauereien gab es hier sogar schon ab dem 13. Jahrhundert vermehrt. Der Hopfenmarkt und die Görttwiete, wo die „Görtemaker“ (Grützenmacher) damals die zum Bierbrauen erforderliche Hafer- und Gerstengrütze herstellten, existieren noch heute, nur einen Steinwurf entfernt.
In direkter Nachbarschaft des Rödingshofs befinden sich prachtvolle Kontorhäuser, die zwischen 1874 und 1910 erbaut wurden und heute unter Denkmalschutz stehen: u. a. das Flüggerhaus oder das Stellahaus, das mit seiner skulptural geschmückten Fassade als eines der schönsten Kontorhäuser des Expressionismus gilt.
Vom Hafen in die City und zurück: Während der U‑Bahn-Fahrt lassen sich auf dieser Strecke bis heute grandiose Ausblicke genießen.